Die Geschichte von Jewagas
Auch wenn es den Begriff „Rundum-sorglos-Service“ damals noch gar nicht gab, hat der Gründer von Jewagas den Inhalt dieses Begriffes zu seinem Beruf gemacht. Vor gut 60 Jahren eröffnete Jan Jenniskens seine eigene Firma. Im folgenden Teil erzählt er über die Anfangsphase und das Wachstum eines Unternehmens. Vom Installateur zum Gaslieferanten, vom Lastenfahrrad zum modernen Lkw-Fuhrpark, von 1960 bis heute.
1960
Der 9. Januar 1960 war ein kalter Tag, die Temperatur lag unter dem Gefrierpunkt. Es war aber auch ein sonniger Tag und für den damals 25-jährigen Jan Jenniskens ein fantastischer Start ins neue Jahr und den Rest seiner beruflichen Laufbahn. Es war der Tag, an dem er die Installationsfirma Jenniskens in Wanssum gründete. Begeistert blickt er auf die Vergangenheit und die verschiedenen Aspekte der Gründung eines Unternehmens zurück. „Am wichtigsten ist, dass man Vertrauen schenkt“, erzählt er. „Man muss immer dafür sorgen, dass die Kunden sich auf einen verlassen können. Man muss sie mit Service und Qualität überraschen. Ich habe immer nach diesem Motto gehandelt. Und meine Frau Nel auch.“ Im Jahr 1963 heiratete Jan Nel und ab diesem Zeitpunkt haben sie das Unternehmen gemeinsam aufgebaut. In der Oude Kerkstraat wurde ein Wohnhaus mit einer großen Werkstatt gebaut. Nel nahm den dazugehörigen Laden unter ihre Fittiche. „Sie wusste alles über die notwendigen Werkzeuge und kannte alle Zubehörteile auswendig“, berichtet Jan voller Stolz. „So konnte ich mich auf das Ausheben von Gruben, die Installation von Sanitäranlagen und das Verlegen von Wasserleitungen konzentrieren. Eigentlich haben wir am Anfang jeden Auftrag übernommen, den wir bekommen konnten.“
Gas-Durchlauferhitzer
Jan engagierte sich unermüdlich und mittlerweile schon mit vier Mitarbeitern für den weiteren Ausbau seiner Installationsfirma. Jan: „In dieser Zeit bekamen immer mehr Leute eine Wasserleitung in ihren Häusern, damals nannte man das eine Hydrophoranlage. Und wenn die Leute erst einmal eine Wasserleitung hatten, wollten sie auch warmes Wasser produzieren. Zu diesem Zweck installierten wir einen Gas-Durchlauferhitzer in der Küche. Dieser Durchlauferhitzer wurde an eine Gasflasche angeschlossen, die man dann bei einer Tankstelle oder einem Schmied kaufen musste. Ich fand das nicht gerade praktisch. Da hatte man endlich einen Durchlauferhitzer und dann musste man sich selbst um die Flaschen kümmern.“ Also tat Jan, was jeder gute Unternehmer heutzutage auch tun würde: Er machte sich auf die Suche nach der besten Möglichkeit, die Wünsche und Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen. „Letzten Endes habe ich mich entschieden, auch Gas zu liefern, und habe dafür auch ein Lager gebaut.“
Nicht auf der Kellertreppe
„Aber kein Butan, obwohl das damals durchaus üblich war“, fährt Jan fort. „Butan war kein geeignetes Gas für diesen Anwendungsbereich. Und zwar aus dem ganz einfachen Grund, dass Gasflaschen meiner Ansicht nach im Freien gelagert werden mussten. Zur Sicherheit der Menschen. Butan kann bei niedrigen Temperaturen (unter Null) jedoch nicht mehr verwendet werden. Der Siedepunkt von Propan liegt bei -42 °C, es kann also auch bei Minusgraden problemlos genutzt werden. Man hat jederzeit Gas. Das musste ich meinen Kunden aber erst erklären. Sie waren schließlich gewohnt, die Gasflasche auf die Kellertreppe zu stellen. Warum sollten sie die Flaschen auf einmal draußen lagern? Ich erklärte ihnen, dass sowohl Butan als auch Propan schwerer ist als Luft. Bei einer Leckage setzt das Gas sich von der Kellertreppe nach unten in den Keller ab. Und wenn dann jemand auch nur eine Lampe einschaltet, kann das Ganze hochgehen. Eine gefährliche Situation. Diese Geschichte sprach sich schnell herum und wer einmal davon gehört hatte, wollte seine Gasflasche auch im Freien aufbewahren.“
1965 – 1970
In der Zeit ab 1965 stieg die Anzahl der Gaslieferungen rasant. „Wir stellten bei unseren Kunden immer zwei Flaschen auf, mit einer Kupplung dazwischen”, erzählt Jan. „Das hatte den Vorteil, dass man keine Flaschen schleppen musste. Wenn die eine Flasche leer war, verschloss man diese und benutzte die andere Flasche. Das Gas ging nie aus. Alle drei Wochen kamen wir vorbei, um Gas zu liefern. Unsere Kunden brauchten sich nicht mehr selbst darum zu kümmern. Das Unternehmen wuchs stetig. Früher befestigten wir die Gasflaschen auf dem Dachgepäckträger auf dem Auto, in dieser Zeit lieferten wir das Gas mit einem Anhänger. Das alte Lastenfahrrad kam zum Einsatz, wenn wir ab und zu eine einzelne Flasche liefern mussten.“
1967 - Jewagas
Bereits seit dem Jahr 1967 erfolgten die Gaslieferungen nicht mehr unter dem Namen der Installationsfirma Jenniskens, sonder unter dem Namen Jewagas (eine Abkürzung von Jenniskens Wanssum), den Nel sich ausgedacht hatte.
1970 – 1989
Die nächsten zwanzig Jahren standen im Zeichen kontinuierlichen Wachstums. Ab 1970 lieferte das Unternehmen nicht nur Gasflaschen, sondern auch Gastanks. Die Kunden waren sowohl Privathaushalte als auch Landwirte. Der Umzug beschleunigte das Wachstum des Unternehmens noch zusätzlich. Als 1971 ein Feuer bei den Nachbarn ausbrach, befanden sich etwa 200 bis 300 volle kleine Flaschen und ca. 80 volle Zylinder im Lager. Jan: „Der Bürgermeister wollte von mir wissen, ob das ein Risiko darstellt. Ich habe geantwortet, dass dem nicht so war, dass wir aber aufpassen mussten, wenn der Schnee auf den Flaschen schmelzen würde. Es war natürlich vorauszusehen, dass man mich im Anschluss dennoch dazu aufforderte, das Unternehmen an anderer Stelle fortzuführen.
Es ließ sich nicht vermeiden. Wir kauften das heutige Jewagas-Gelände, zäunten es ein, gossen Beton, bauten eine Abfüllanlage und brachten 500 Zylinder und 1.000 kleine Flaschen dorthin. Danach kauften wir Tanks auf, um einen Vorrat aufzubauen. Tankgas erlebte zwar einen Aufschwung, dieser war jedoch eher als bescheiden einzustufen. Dies lässt sich auf die Tatsache zurückführen, dass Erdgas sich wachsender Beliebtheit erfreute. Der Umschwung erfolgte zu Beginn der 80er-Jahre, weil viele Leute auf Öl verzichten wollten, aber keinen Erdgasanschluss hatten. Das wurden unsere neuen Kunden. 1989 hat mein Sohn Jewagas übernommen und eine B.V. (eine GmbH nach niederländischem Recht) daraus gemacht. Das bedeutete für mich, dass ich wieder mehr Zeit hatte, unsere Kunden zu besuchen. Ich konnte ihnen bei allen großen, oftmals aber auch kleinen Problemen helfen.“
Inspiration
Die Geschichte von Jewagas dient als Inspirationsquelle für die heutigen Mitarbeiter. Vertrauen und dafür sorgen, dass die Kunden sich auf uns verlassen können – das sind auch heute noch die wichtigsten Kernwerte. Die Geschichte von Jan ist das Fundament unseres Unternehmens.
1960
Gründung der Installationsfirma Jenniskens in Wanssum
1967
Verkaufsstart für Flaschengas unter dem Namen Jewagas
1989
Gründung der Jewagas B.V.
1992
Gründung der Jewagas GmbH
1999
unterirdischer Tank im Lager in Wanssum
2007
Bau des neuen Bürogebäudes
2009
Erweiterung um den Geschäftsbereich Industriegase
2020
neue Niederlassung Weeze Abfüllstandort CO2 und Trockeneis